Bei der „Mini-EM“ der Niederrhein Nachrichten und des 1. FC Kleve waren die F-Jugendlichen mit Spaẞ und Ehrgeiz dabei.
Die „Mini-Europameisterschaft 2024“ der Niederrhein Nachrichten und des 1. FC Kleve war für viele der 24 teilnehmenden F-Jugend-Mannschaften weit mehr als einfach nur ein Fußball-Turnier, bei dem sie den Spielplan der aktuell laufenden Fußball-Europameisterschaft in Deutschland nachspielten. „Auf so viele verschiedene Mannschaften trifft man während eines Jugend-Turniers normalerweise nicht. Und dazu ist es auch noch ein richtiges Turnier, da wollten wir unbedingt dabei sein“, sagte Andreas Galipò, Trainer der F-Jugend vom SSV Reichswalde, für den sich aber bereits die Auslosung zumindest fast wie ein Sieg anfühlte: Denn der SSV Reichswalde vertrat am vergangenen Samstag und Sonntag bei der „Mini-EM“ Italien – und Galipò ist gebürtiger Italiener: „Das war schon sehr witzig, den Titelverteidiger Italien zu bekommen. Ich konnte alle meine Trainerkollegen mit Anzügen ausstatten.“ Und so stand auf den blauen Teamjacken der Coaches des SSV Reichswalde in großen weißen Buchstaben „Italia“.
Sie waren bei Weitem aber nicht die Einzigen, die sich auf die „Mini-EM“ nicht nur sportlich vorbereitet hatten. Die Portugiesen (Viktoria Winnekendonk) erkannten die Besucher des Turniers zum Beispiel sofort an ihren rot-grünen Blumenketten, mit denen besonders ihre Fans ausgestattet waren. Bei der Eröffnungszeremonie zogen die Spieler zudem mit einer überdimensional großen Portugal-Fahne ein und jubelten den Zuschauern auf der Tribüne beim Einlaufen zu. Überhaupt waren sämtliche große und kleine Fahnen verschiedenster Nationen – von Albanien, über Belgien, Dänemark, Georgien, Polen, Österreich und natürlich Deutschland bis hin zur Ukraine – an beiden Tagen auf der Sportanlage zu sehen. Die Unterstützung auf der Tribüne und am Spielfeldrand war aber auch durchweg zu hören. So feuerten die Eltern, Großeltern, Geschwisterkinder und Freunde ihre Mannschaften immer wieder mit dem Ausruf der jeweiligen Nation an – oft auch unterstützt durch Trompeten oder sonstigen Hilfsmitteln.
Auch die jungen Fußballer identifizierten sich mit ihren Nationen. Der Schlachtruf der Franzosen (JSG Emmerich) lautete zum Beispiel immer: „Allez les Bleus“. Die jungen Fußballer waren es schließlich auch, die an beiden Tagen im Mittelpunkt standen. „Ihr seid die Stars des Turniers“, betonte Lukas Nakielski, Jugendleiter des 1. FC Kleve, zur Begrüßung. Fußball sei mehr als nur ein Spiel. Er bringe vielmehr unterschiedliche Nationen und Menschen zusammen.
Das war auch bei der „Mini-EM“ zu sehen, wobei in erster Linie der Spaß am Fußball und ein faires Miteinander im Mittelpunkt standen. Die Freude, dabei sein zu dürfen, war bei allen teilnehmenden 24 F-Jugend-Mannschaften, die zu Beginn des Jahres ausgelost worden waren, groß. Für viele Teams bildete die „Mini-EM“ auch den Abschluss der Saison. Der SV Borussia Veen, der für Dänemark antrat, machte aus dem Turnier sogar einen kompletten Wochenendausflug mit Übernachtung. „Im vergangenen Jahr haben wir nach einem Jugend-Turnier auf unserer eigenen Sportanlage gezeltet. Die ,Mini-EM‘ wollten wir in diesem Jahr als unseren großen Saison-Abschluss nutzen“, erklärte Stefan Maas, Trainer und stellvertretender Jugend-Obmann des SV Borussia Veen. Nach dem Ende der Gruppenspiele am vergangenen Samstag fuhren „die Dänen“ also nicht zurück nach Hause, sondern zur Jugendtagungsstätte an den Wolfsberg im nahegelegenen Kranenburg-Nütterden. Dort wurden am Samstagabend dann auch noch gemeinsam die EM-Spiele geschaut.
Doch die F-Jugend-Kicker waren auch im Turnier mit Spaß und Ehrgeiz dabei. „Wir wollen alle Spiele gewinnen“, gaben Jonas und Max das ambitionierte Ziel der Dänen (SV Borussia Veen) vor. Ganz klappte das zwar nicht, aber Dänemark schaffte es auf einen grandiosen dritten Platz. „Wir sind sehr zufrieden“, sagte Paul, der am Samstag sogar seinen Geburtstag im Kreise seiner Mannschaft feierte.
Für Titelverteidiger Italien (SSV Reichswalde) war im Achtelfinale gegen Ungarn (TSV Weeze) Schluss. Das war die erste Niederlage für die Italiener im Turnier. „In einer Gruppe mit Spanien (JSG Elten/Praest) und Kroatien (Siegfried Materborn) ungeschlagen weiterzukommen, hätte uns vorher doch keiner zugetraut“, sagte SSV-Trainer Andreas Galipò mit einem Augenzwinkern. „Wir hatten starke Gegner in diesem Turnier, aber haben gut verteidigt“, meinte Spieler Joris. Das sah auch Ungarn (TSV Weeze) so: „Wir hatten einen richtig guten Gegner, aber haben auch selbst gut gespielt und zwei richtig gute Tore im Achtelfinale geschossen“, sagte Alexander.
Manche Matches, wie das im Achtelfinale zwischen der Slowakei (SSV Lüttingen) und Serbien (SV Vynen-Marienbaum) waren sogar so eng, dass sie im Achtmeterschießen entschieden werden mussten. „Wir hätten den Sieg auch verdient gehabt, aber der Ball wollte einfach nicht ins Tor“, sagte Noah, der mit der Slowakei Serbien am Ende mit 1:2 unterlag. Dabei hatte die Slowakei ihre Torhüterin Sophia bei jedem Achtmeter sogar besonders laut angefeuert – Teamgeist wurde bei der „Mini-EM“ schließlich großgeschrieben.
Gewinne, Eis und „Jünter“
Neben den vielen spannenden Spielen – begonnen mit der Gruppenphase am Samstag und fortführend mit der Trost- und K.O.-Runde am Sonntag – gab es aber auch ein umfassendes Rahmenprogramm: So verlosten die Niederrhein Nachrichten etwa am Glücksrad schöne Preise wie Schlüsselanhänger, Bälle, Metall-Strohhalme, Kartenspiele oder Butterbrotdosen. Dazu gab es das ganze Wochenende über das große Rätselraten, wie viele Bälle sich im NN-Bulli befanden. Die richtige Antwort: Es waren 303 Bälle, die nachher an Kinder verschenkt wurden. Tobias Ehlert aus Goch war mit seinem Tipp am nächsten dran und gewann den offiziellen Bundesliga-Spielball „Brilliant APS“ von Derbystar. Luca Pottgiesser aus Wachtendonk erhielt auf dem zweiten Platz ebenfalls den offiziellen Bundesliga-Spielball.
Darüber hinaus verteilte Bofrost an beiden Tagen kostenloses Eis und es konnte bei einer Speedmessung die eigene Torschussgeschwindigkeit gemessen werden. Ein weiteres Highlight war am Sonntagmittag zudem der Besuch von Fohlen „Jünter“, dem Maskottchen von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach. Er machte zahlreiche Fotos mit allen großen und kleinen Fußball-Fans.